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D-A-CH-CZ

Das Anschlussgesuchstool D-A-CH-CZ implementiert die Technischen Regeln für die Beurteilung von Netzrückwirkungen D-A-CH-CZ.

INFO

Die Technischen Regeln für die Beurteilung von Netzrückwirkungen D-A-CH-CZ in dritter Ausgabe können direkt von VSE heruntergeladen werden:

Die folgenden Abschnitte referenzieren vor allem Abschnitt I Niederspannung. Details zu Abschnitt II Mittelspannung und Abschnitt III Hochspannung können direkt den oben verlinkten Dokumenten entnommen werden und werden in den folgenden Abschnitten nicht näher referenziert.

Berechnungsoptionen

Die Berechnungsoptionnen lassen sich über öffen.

Hier lässt sich die Leitungstemperatur anpassen. Standardmässig erfolgt die Bestimmung der Leitungsimpedanzen bei 70°C [1]. Dabei wird in den Technischen Regeln davon ausgegangen, dass die Resistanzwerte der Leitungen bei T0=20°C erfasst wurden. Über die Formel RT=RT0(1+α(TT0)) wird der Resistanzwert bei T=70°C ermittelt. Somit erfolgt immer eine Berechnung der Resistanzwerte, auch wenn diese nicht bei T0=20°C erfasst wurden.

TIP

Soll mit den tatsächlichen Resistanzwerten der Leitungen gerechnet werden (oftmals bei 60°C erfasst), kann die Leitungstemperatur auf T=20°C eingestellt werden.

Allgemeines

Für das Erfassen des Anschlussgesuchs muss zunächst ein Netz (Trafokreis) aus der Liste ausgewählt werden.

Bereits erfasste oder sich in Bearbeitung befindende Anschlussgesuche für das ausgewählte Netz, können über die Liste Anschlussgesuch ausgewählt und modifiziert werden.

Ein neues Anschlussgesuch kann über erfasst werden. Eine Übersicht aller erfassten Anschlussgesuche über das gesamte Netz kann über eingesehen werden.

Einem Anschlussgesuch muss immer ein Name gegeben werden.

Auswahllisten DACHCZ

Netzverstärkungen, Anschlussgesuche und Szenarien

Netzverstärkungen und bereits existierende Anschlussgesuche werden - je nach Status - automatisch bei der Auswertung eines neuen Anschlussgesuchs berücksichtigt.

Durch Selektieren in der Liste kannd die Standardauswahl geändert werden. Die Auswahl bleibt für die Dauer der Session gespeichert. Ein Neuladen der Seite führt zur Zurücksetzung der Auswahl.

Szenarien erlauben es das Anschlussgesuch in einem anderen Netzzustand auszuwerten. Szenarien werden niemals standardmässig aktiviert, sondern müssen spezifisch selektiert werden.

WARNING

Ein Anschlussgesuch kann nur ausgewertet werden wenn das Netz konsistent ist. Inkonsistente Netze stehen in der Liste nicht zur Auswahl.

INFO

Sollte eine Netzverstärkung oder ein Anschlussgesuch nicht auf das Netz angewendet werden können (zum Beispiel weil ein Netzelement nicht länger existiert), wird es deselektiert und eine Warnung mit Begründung wird angezeigt.

Anschlussgesuchs-ID

Die Anschlussgesuchs-ID ist eine optionale ID. Diese kann im GIS bei der gebauten Anlage hinterlegt werden. Wenn das Netz über die Datenintegration geladen wird und die Anlage mit dieser Anschlussgesuchs-ID vorzufinden ist, wird der Status des Anschlussgesuchs automatisch auf Geschlossen (AUS) gesetzt.

ID

WARNING

Eine automatische Schliessung des Anschlussgesuchs ist ohne diese ID nicht möglich. Der Nutzer muss dann das Anschlussgesuch händisch schliessen, sobald die Anlage im GIS hinterlegt wird. Ansonsten ist es möglich, dass die Anlage (je nach Status) bei Berechnungen doppelt berücksichtigt wird.

Status

Jedem Anschlussgesuch kann ein Status zugeordnet werden. In Abhängigkeit des Status wird das Anschlussgesuch bei statischen oder zeitreihenbasierten Berechnungen in Adaptricity automatisch berücksichtigt. Folgende Status sind vorhanden:

  • Ausstehend (AUS): Dies ist der Standardwert bei Erstellung des Anschlussgesuchs.
  • Geplant (EIN)
  • Abgebrochen (AUS)
  • Vorab genehmigt (EIN)
  • Wird geprüft (AUS)
  • Genehmigt (EIN)
  • Mit Massnahmen genehmigt (EIN)
  • Gebaut (EIN)
  • Geschlossen (AUS)

Anschlussgesuche mit dem Status EIN werden bei Berechnungen automatisch mitberücksichtigt, diejenigen mit Status AUS nicht.

Status

Bewertungskriterien

Bewertungskriterien

Folgende Netzrückwirkungen des Anschlussgesuchs können ausgewertet werden:

  • Langsame Spannungsänderung
  • Seltene Spannungsänderung
  • Flicker
  • Oberschwingungen
  • Kommutierungseinbrüche
  • Spannungsunsymmetrie

Der Vorteil einer Abwahl von Bewertungskriterien die nicht von Interesse sind, ist, dass die Geräteparameter für diese Auswertungen nicht angegeben werden müssen.

Details
  • Langsame Spannungsänderung: Wird durch den Betriebsstrom der Anlage hervorgerufen. Zeitbereich > 0.01x pro Minute.
  • Seltene Spannungsänderung: Wiederholraten von mehreren Malen pro Tag. Zeitbereich < 0.01x pro Minute.
  • Flicker: Spannungsänderung verursacht durch schnelle Leistungsänderung. Zeitbereich > 0.1x pro Minute.
  • Oberschwingungen: Abweichungen des Spannungsverlaufs von einer reinen Sinusform durch Schwingungen mit einem Vielfachen der Netzfrequenz.
  • Kommutierungseinbrüche: Periodische sinusförmige Spannungseinbrüche, die typischerweise von Umrichtern verursacht werden.
  • Spannungsunsymmetrie: Auswirkungen des Anschlusses eines Geräts an eine oder zwei Phasen, wodurch die Spannungen unsymmetrisch werden.

Parameter

Geräteparameter

Die angezeigten Eingabemasken der für die Auswertung des Anschlussgesuchs benötigten Parameter werden dynamisch angepasst - je nachdem welche Bewertungen durchgeführt werden und was für eine Anlage angeschlossen werden soll. Eingabemasken für zusätzliche Parameter können manuell ausgewählt werden.

Das Anschlussgesuch kann durch klicken auf gespeichert werden.

INFO

Sollten Parameter unzureichend oder falsch erfasst werden erscheint folgende Meldung:

  • Es gibt ungültige Elemente, bitte beheben Sie diese bevor Sie speichern

Die fehlenden oder fehlerhaften Parameter werden durch eine orange Umrandung gekennzeichnet.

Diese müssen korrigiert werden bevor das Anschlussgesuch ausgewertet werden kann.

Geräteparameter

Versorgungsknoten

Ort in einem Versorgungsnetz, an dem die Anlage eines Netzbenutzers angeschlossen ist [2]. Wird auch Anschlusspunkt genannt.

Der Versorgungsknoten kann entweder über die ID (oder Name) des Netzanschlusses angegeben oder in der Kartenansicht mit Ctrl + click angewählt werden.

Verknüpfungspunkt

Ort im Netz des Netzbetreibers, dem eine bestimmte Anlage des Netzbenutzers elektrisch am nächsten liegt und an dem auch andere Netzbenutzer angeschlossen sind oder angeschlossen werden können (z.B. Kabelverteilerschrank) [2:1].

Der Verknüpfungspunkt ist optional, kann jedoch gebraucht werden um die Einflüsse der Anlage ausserhalb des Versorgungsknotens zu beurteilen.

Der Versorgungsknoten kann über die ID (oder Name) des Netzknotens angegeben werden.

Gerätetyp

Erlaubt die Auswahl eines Typs aus verschiedenen Last- und Erzeungungskategorien. Einige dieser Kategorien sind mit einer für das Gerät spezifische Auswertung verbunden.

TIP

Gerätetyp Ladestation und Wärmepumpe sind nicht explizit aufgelistet. Für eine Ladestation kann die option Andere Last und für eine Wärmepumpe Motor ausgewählt werden.

Weitere Details zu Gerätetyp und Genaue Art des Geräts können in [3] gefunden werden.

Nenn-Scheinleistung

Definiert die Scheinleistung SA (bzw. ΔSA) der Anlage. Zusammen mit dem Leistungsfaktor cos(ϕ) wird die Nenn-Wirkleistung und der Nennstrom berechnet.

Über kann auch direkt die Nenn-Wirkleistung oder der Nennstrom angegeben werden. Die Nenn-Scheinleistung wird dann berechnet.

Anzahl identischer Geräte

Gibt an, wie viele identische Geräte die Installation enthält. Die Nenn-Scheinleistung bezieht sich dabei immer auf die Summe der Leistung der Geräte.

Dieser Parameter beeinflusst unter anderem die Flickerstärke Pst durch die Überlagerung von Flickerstörquellen [4].

Phasenanschluss und Neutralanschluss

Der Phasenanschluss gibt an, ob eine Anlage ein-, zwei- oder dreiphasig angeschlossen ist. Nicht dreiphasig angeschlossene Anlagen können auf Spannungsunsymmetrie analysiert werden.

Der Neutralanschluss definiert, ob die Anlage zwischen Aussenleiter und Neutralleiter verbunden ist. Dies beeinflusst unter anderem den Unsymmetriegrad der Spannung des Einzelgerätes [5].

Details

Für symmetrisch (dreiphasig) angeschlossene Kundenanlagen ohne Neutralleiter können um den Faktor 1.8 grössere Emissionsgrenzwerte für Supraharmonische zugelassen werden [6].

Anschlussart

Definiert wie die Anlage am Anschlusspunkt angeschlossen ist.

Symmetrische Scheinleistung

Definiert die symmetrisch angeschlossene Scheinleistung SA,sym der Anlage bei dreiphasigem Anschluss. Bei ein- oder zweiphasigem Anschluss ist die symmetrisch angeschlossene Scheinleistung 0.

Parameter für das Schalten/ den Anlauf

Diese Eingabemasken werden angezeigt, wenn Das Gerät wird normalerweise geschaltet oder Das Gerät verfügt über ein spezielles Anlaufverhalten ausgewählt werden. Das Schalt- und/oder Anlaufverhalten kann spezifiziert werden.

Anlauf/Schaltscheinleistung

Diese Scheinleistung wird verwendet um die langsame Spannungsänderung separat für den Anlauf- und/oder Schaltfall separat zu berechnen.

Wiederholrate

Beschreibt die Frequenz des Anlauf- und/oder Schaltvorgangs. Wird für die Auswertung von Flicker verwendet.

INFO

Liegt die angegebene Wiederholrate unter dem für Flicker definierten Grenzwert wird die Flickerauswertung nicht durchgeführt.

Flicker-Parameter

Für Erzeugungsanlagen kann für die Berechnung der Langzeitflickerstärke Plt ein Flicker-Koeffizient c angegeben werden [7].

Vorinstallierte Flicker-Quellen

Bereits im Netz vorhandene Flickerquellen können bei der Auswertung des Anschlussgesuchs mitberücksichtigt werden. Diese beeinflussen durch die Überlagerung von Flickerstörquellen die Kurz- und Langzeitflickerstärken Pst und Plt[4:1].

Die Flickerquellen können entweder tabellarisch erfasst werden oder über die Kartenansicht durch Klick auf einen Knoten und anschliessend . Es muss jeweils die Kurzzeitflickerstärke Pst und Langzeitflickerstärke Plt angegeben werden.

Details

Der Summationsexponent α [8] kann bei der Auswertung angepasst werden.

Oberschwingungen

Der oberschwingungserzeugende Anteil der Anschlussleistung der Anlage (SOS) wird durch Einteilung der oberschwingungserzeugenden Geräte in drei Gruppen bestimmt. Die Gruppe ist definiert durch den jeweiligen Gesamtoberschwingungsgehalt für Strom THDi[9].

Falls die Anlage aus mehreren Untergeräten besteht, kann die Option Gruppe der hier konfigurierten Geräte definiert Nennleistung des Geräts ausgewählt werden. Dadurch kann jedes Einzelgerät in der Tabelle erfasst und die zugehörige Oberschwingungsgruppe ausgewählt werden.

Die Option Gerät mit oben konfigurierter Nennleistung wird ausgewertet verwendet die in Abschnitt Geräteparameter definierte Nenn-Scheinleistung und die eigegebene Gerätegruppe, sowie andere am selben Anschlusspunkt bereits installierte Geräte, die Oberschwingungen verursachen können (in der Tabelle einzutragen), um SOS zu ermitteln. Somit wird der Einfluss aller Geräte berücksichtigt.

INFO

THD steht für Total Harmonic Distortion (Gesamtoberschwingungsgehalt) und ist das Verhältnis der Summe aller Oberschwingungen bezogen auf die Grundschwingung. Der Gesamtoberschwingungsgehalt sollte auf dem Datenblatt von Anlagen der Leistungselektronik, z.B. Stromrichtern (Um- und Wechselrichter), Geräten mit Gleichstromversorgung und Betriebsmittel mit nichtlinearer Strom-Spannungs-Kennlinie zu finden sein.

Details

In folgender Tabelle sind die Merkmale einiger typischer Oberschwingungserzeuger zusammengestellt [10]: Oberschwingungserzeuger

Details
  • Dieser Abschnitt wird angezeigt, wenn Ist eine Quelle von Oberschwingungen bei den Geräteparameter ausgewählt wurde.
  • Dieser Abschnitt verschwindet, wenn Oberschwingungsstrom-/spannungsmessungen sind vorhanden bei den Geräteparameter ausgewählt wurde, da diese die Berechnung überflüssig machen.

Messungen für Harmonische, Zwischenharmonische und Supraharmonische

Sind Messungen (Spannung und Strom) für Harmonische, Zwischenharmonische und Supraharmonische vorhanden, können die Werte direkt eingegeben und mit den Verträglichkeitspegeln für Spannung und Emissionsgrenzwerten für Strom verglichen werden [11].

Details
  • Dieser Abschnitt wird angezeigt, wenn Oberschwingungs/Zwischenharmonische/Supraharmonische Messungen vorhanden bei den Geräteparameter ausgewählt wurde

Windkraftanlagen

Diese Eingabemaske wird angezeigt, wenn der Gerätetyp Wind für die Auswertung ausgewählt wurde.

  • p1min: Der 1-minütige mittlere Leistungskoeffizient aller Windenergieanlagen wird für die Berechnung der langsamen Spannungsänderung verwendet.
  • p10min: Der 10-minütigee mittlere Leistungskoeffizient aller Windenergieanlagen. Wird bei der Auswertung nicht verwendet.
  • pmom: Der momentane Leistungskoeffizient wird verwendet um den Spannungsanstieg beim Anlauf aller Windenergieanlagen zu evaluieren.
  • kiψ: Der Schaltleistungskoeffizient wird verwendet um den Spannungsanstieg beim Schalten einer Windenergieanlage zu evaluieren.
Details
  • Die Berücksichtigung windkraftanlagenspezifischer Parameter entfällt in der 3. Ausgabe der D-A-CH-CZ. Vollständigkeitshalber wurden diese jedoch aus der 2. Ausgabe beibehalten.
  • Oben genannte Parameter sollten auf den Datenblatt der Anlage zu finden sein.

Frequenzumrichter

Die Eingabemaske für die Spezifizierung von Frequenzumrichtern wird angezeigt, wenn Kommutierungseinbrüche ausgewertet werden sollen und als Anschlussart Frequenzumrichter ausgewählt wurde. Folgende Parameter sollten auf dem Datenblatt vorzufinden sein:

  • Pulszahl p des Umrichters
  • Blindleistung SSRA des Umrichters
  • Schlechtester Steuerwinkel α des Umrichters
  • Schaltgruppe des Umrichtertrafos
  • Anschlussaktor K: abhängig von der Schaltgruppe des Umrichtertrafos (wird bei Auswahl der Schaltgruppe automatisch angepasst)
  • relative Kurzschlussspannung des Stromrichtertrafos ukT
  • relative Kurzschlussspannung der Kommutierungsdrossel ukD

Schweissgerät

Diese Eingabemaske erscheint, wenn als Gerätetyp Schweissgerät ausgewählt wurde.

Details

Schweissgeräte sind in der 3. Ausgabe nicht näher spezifiziert. Die hier aufgeführten Parameter entstammen der 2. Ausgabe.

Versorgungstransformator

Diese Eingabemaske fasst die am Versorgungstransformator anliegenden Leistungen von Lasten, Erzeugern und Speichern zusammen. Daraus berechnet sich der Bezugsfaktor kB, Erzeugerfaktor kE und Speicherfaktor kS relativ zur Bemessungsleistung des Transformators. Die Summe aus kB, kE und kS multipliziert mit der Bemessungsleistung des Transformators ergibt die gesamte Anschlussleistung des Netzes.

INFO

Sind die Faktoren nicht bekannt, kann für Netze in denen kein Anschluss von Erzeugungs-und Speicheranlagen zu erwarten ist, kB+kE+kS=1 angenommen werden. Ansonsten wird kB+kE+kS=1.35 empfohlen [12].

Die aus dem Netzmodell errechneten Werte kB, kE und kS können manuell überschrieben werden.

Auswertung

INFO

  • Das Beurteilungsverfahren für die Bewertungskriterien folgt einem zweistufigen Ablauf. Die Stufe 1 stellt eine vereinfachte Bewertung auf der Grundlage eines Leistungsverhältnisses von Anschlussleistung der Anlage und Kurzschlussleistung am Anschlusspunkt/Verknüpfungspunkt dar. Wenn die Beurteilung in der Stufe 1 den Anschluss als unzulässig ausweist, erfolgt eine detaillierte Bewertung nach Stufe 2 basierend auf den spezifizierten Parametern der Anlage [13].

Sobald alle Parameter erfasst sind, kann das Anschlussgesuch durch Klicken auf ausgewertet werden.

Durch Klicken auf gelangt man zurück zur Parametereingabeseite.

Ein Bericht über das Anschlussgesuch mit anschliessender Möglichkeit die Auswertung zu drucken oder als PDF zu speichern kann über geöffnet werden.

Folgend ein Beispiel: Auswertung DACHCZ Druckversion.

Allgemeines

Über Auswerten an kann vorgegeben werden, ob die Auswertung am Anschlusspunkt oder am Verknüpfungspunkt erfolgen soll.

Die Auswertungen sind nach den spezifizierten Bewertungskriterien unterteilt. Dabei bekommt jeder Abschnitt eine farbliche Kennzeichnung:

  • Zugelassen: Die Ergebnisse liegen innerhalb der Grenzwerte. Es sind keine Netzrückwirkungen zu erwarten.
  • Nicht ausgewertet: Eine Auswertung ist nicht nötig. Details sind dem Informationstext zu entnehmen.
  • Massnahmen: Die Netzrückwirkungen liegen über den Emissionsgrenzwerten. Die Anlage sollte nicht genehmigt werden.
  • Neuauswertung erforderlich: Eine detaillierte Auswertung ist erforderlich, für die noch Parameter fehlen. Auf klicken, um die fehlenden Parameter nachzutragen.
  • Fehler: Die Auswertung kann nicht durchgeführt werden. Details sind dem Informationstext zu entnehmen.

Sollte eine Netzverstärkung nötig sein, kann diese über erfasst werden.

Eine schnelle Änderung der Leistung des Geräts kann über vorgenommen werden. Dabei ändern sich die berechneten Werte und die farblichen Kennzeichnungen interaktiv.

Bei bestimmten Auswertungen lassen sich Standardwerte für Parameter ändern (z.B. Summenkoeffizient α für Langzeitflicker Plt).

Emissionsgrenzwerte

Emissionsgrenzwerte werden als Teil der Auswertung angegeben und können dem Netzbenutzer mitgeteilt werden. Die Anlage kann nur genehmigt werden (Zugelassen), wenn die tatsächlichen Emissionswerte unter den Grenzwerten liegen.

Die Grenzwerte werden auf der Auswertungsseite jeweils links angezeigt unter dem Reiter PARAMETER UND SCHWELLENWERTE. Dem werden auf der rechten Seite die BERECHNUNGSERGEBNISSE gegenübergestellt. Sollte eines der Resultate über dem Grenzwert liegen, wird es orange umrandet.

Für gewisse Auswertungen können die Emissionsgrenzwerte überschrieben und nach erneutem Auswerten übernommen werden.

TIP

Folgende Referenzen können für die Bestimmung der Emissionsgrenzwerte im Niederspannungsnetz herangezogen werden: Teil B: Anforderungen und Beurteilung, Abschnitt I Niederspannung

  • Spannungsänderungen und Flicker: S. 13, Abschnitt 1.3.3.
  • Unsymmetrie: S. 16, Abschnitt 2.2.
  • Harmonische: S. 23, Abschnitt 3.1.2.
  • Zwischenharmonische: S. 29, Abschnitt 3.2.2.
  • Supraharmonische: S. 30, Abschnitt 3.3.2
  • Kommutierungseinbrücke: S. 31, Abschnitt 4.2.

Langsame Spannungsänderung

Die langsame Spannungsänderung d wird durch die Leistungsänderung ΔSA der Anlage hervorgerufen. Ein positives d bedeutet einen Spannungsanstieg, ein negatives d einen Spannungsabfall.

Für die Berechnung der Spannungsänderungen gibt es zwei Optionen:

  • Approximierte Methode: berechnet und approximiert die Spannungsänderung d anhand der Kurzschlussleistung SkAP am Anschlusspunkt, der Geräteleistung ΔSA und des Impedanzverhältnisses XkAPRkAP am Anschlusspunkt.
  • Differenzlastfluss: führt zwei Lastflussrechnungen durch, einmal mit anzuschliessendem Gerät und einmal ohne. Die resultierenden Spannungen werden dann verglichen und die relative Differenz zwischen ihnen berechnet.

INFO

  • Der Differenzlastfluss ist genauer, funktioniert jedoch nur für dreiphasig verbundene Geräte
  • Die Option Differenzlastfluss erlaubt es die Spannungsänderung an jedem Netzknoten anzuzeigen.
  • Bereits im Netz vorhandene Lasten und Erzeuger können bei der Berechnung der Spannungsänderung mit dem Differenzlastfluss berücksichtigt werden.

TIP

Für eine konservative Auswertung von Erzeugungsanlagen wird empfohlen die Option Vorhandene Generatoren berücksichtigen anzuwählen.

Seltene Spannungsänderung

Eine seltene Spannungsänderung wird für die Anlauf- und Schalteigenschaften ausgewertet, wenn die Wiederholrate seltener als alle 100 Minuten ist. Es ist der langsamen Spannungsänderung mit der Approximierten Methode sehr ähnlich, verwendet aber weniger strenge Grenzwerte für die zulässige Spannungsänderung.

Flicker

Flicker tritt bei schnellen Spannungsänderungen, verursacht durch häufige Leistungsänderungen mit hohen Widerholraten, auf.

Ist das Verhältnis der Kurzschlussleistung SkV zur flickerverursachenden Leistung ΔSA tief genug, sind keine nachteiligen Auswirkungen von Flicker zu erwarten. Bei Überschreiten des Grenzwertes ist eine Bewertung nach folgenden Methoden möglich:

  • Analytische Methode: Die Flickerstärke wird näherungsweise in Abhängigkeit des Formfaktors F der Spannungsänderung, eines Frequenzfaktors R, der Wiederholrate r und der relativen Spannungsänderung d berechnet [14].
  • Flickergrenzkurve: Die Flickerstärke wird über die relative Spannungsänderung gemäss Flickergrenzkurve dref und der flickerrelevanten Spannungsänderung d ermittelt [15].

Einzelne Flickerquellen werden mittels Summationsgesetz überlagert (Summenkoeffizient α).

WARNING

Die Überlagerung von mehreren Flickerquellen pro Gerät (z.B. Anlauf + Häufige Leistungsänderungen) wird nicht unterstützt.

Oberschwingungen

Oberschwingungen sind Abweichungen des Spannungsverlaufs von einer reinen Sinusform, verursacht durch Schwingungen mit einem Vielfachen der Netzfrequenz.

Für die Auswertung wird das Verhältnis des oberschwingungserzeugenden Anteils der Anschlussleistung der Anlage SOS und der Anschlussleistung der Anlage SA sowie das Verhältnis der Kurzschlussleistung SkV und der Anschlussleistung der Anlage SA berechnet. Liegt das Wertepaar [SOSSA;SkVSA] unterhalb der Grenzkurve, ist der Anschluss der Anlage zulässig [16].

Harmonische, Zwischenharmonische und Supraharmonische Messungen

Die Messwerte für Strom Iν/Iμ/Ib und Spannung Uν/Uμ/Ub werden mit dem Emissionsgrenzwert für die jeweilige Oberschwingungszahl ν/μ (Mittenfrequenz b für Supraharmonische) verglichen. Die Messungen sollten dabei jeweils unter der Grenzwertkurve liegen um die Anlage zu genehmigen [17]. Die relativen Ströme und Spannungen beziehen sich dabei auf den Nennstrom der Anlage und die Nennspannung.

Der kritische relative Strom/Spannung ist derjenige mit dem höchsten Wert im Vergleich zu seinem Grenzwert. Die kritische Oberschwingungszahl ν/μ, bzw. Mittenfrequenz b, wird dabei angegeben.

Die gewichtete partielle Verzerrung PWHIDI aller harmonischen und zwischenharmonischen Ströme Iν und Iμ darf zudem den Grenzwert von 17% nicht überschreiten.

Spannungsunsymmetrie

Geräte, die nicht dreiphasig angeschlossen sind, verursachen asymmetrische Spannungen und Ströme in dreiphasigen Netzen.

Bei ein-oder zweiphasig angeschlossenen Geräten ist die unsymmetrisch angeschlossene Scheinleistung SA,unsym gleich gross wie die Scheinleistung des Geräts SA. Bei Anlagen die aus mehreren Geräten bestehen kann ein SA,unsymSA indirekt über die symmetrische Scheinleistung SA,sym angegeben werden.

Liegt das Wertepaar [SA,unsymSA;SkVSA] unterhalb der Grenzkurve, ist der Anschluss der Anlage zulässig [18].

Die maximal zulässige unsymmetrische Scheinleistung SA,un wird als Emissionsgrenzwert angegeben.

Kommutierungseinbrüche

Ein über einen Umrichter angeschlossenes Gerät kann Kommutierungseinbrüche verursachen, d. h. periodische Einbrüche in der sinusförmigen Spannungsamplitude.

Der Kommutierungseinbruch dkom darf den Emissionsgrenzwert dkom,max nicht überschreiten.

Massnahmen

Infos zu möglichen Massnahmen können über bei der jeweiligen Auswertung entnommen werden.

Zum Netz hinzufügen

Falls das Anschlussgesuch dauerhaft auf das Netzmodell angewendet werden soll, kann dies über erfolgen. Dadurch wird das Netzmodell um die Anlage erweitert und das Anschlussgesuch gelöscht.

INFO

Diese Option ist nicht verfügbar, wenn das ursprüngliches Netz gesperrt ist . In diesem Fall kann der Status des Anschlussgesuchs auf Geplant, Genehmigt oder Gebaut gesetzt werden, wenn das Anschlussgesuch standardmässig bei anderen Berechnungen aktiv sein soll.

Beispiele


  1. Teil A: Grundlagen, S.30, Abschnitt 3.2.3. ↩︎

  2. Teil A: Grundlagen, Abschnitt 2.5. ↩︎ ↩︎

  3. Teil B: Anforderungen und Beurteilung, Abschnitt I Niederspannung, S.11, Tab. 1-1. ↩︎

  4. Teil A: Grundlagen, S.49, Abschnitt 4.2.4. ↩︎ ↩︎

  5. Teil A: Grundlagen, S.57 ff. ↩︎

  6. Teil B: Anforderungen und Beurteilung, Abschnitt I Niederspannung, S.30, Abschnitt 3.3.2. ↩︎

  7. Teil A: Grundlagen, S.49, Abschnitt 4.2.3. ↩︎

  8. Teil A: Grundlagen, S.50. ↩︎

  9. Teil A: Grundlagen, S.81, Abschnitt 6.7 und Teil B: Anforderungen und Beurteilung, Abschnitt I Niederspannung, S.26 ff., Abschnitt 3.1.3.2. ↩︎

  10. Technische Regeln zur Beurteilung von Netzrückwirkungen, 2. Ausgabe von 2007, S.97 Tabelle 6-4. ↩︎

  11. Teil B: Anforderungen und Beurteilung, Abschnitt I Niederspannung, S.23 ff, Abschnitt 3.1.1, 3.1.2, 3.2.1, 3.2.2, 3.3.1, 3.3.2. ↩︎

  12. Teil B: Anforderungen und Beurteilung, Abschnitt I Niederspannung, S.9 ↩︎

  13. Teil A: Grundlagen, S.23, Abschnitt 2.7. ↩︎

  14. Teil A: Grundlagen, S.42, Gleichung 4-22. ↩︎

  15. Teil A: Grundlagen, S.42, Gleichung 4-19. ↩︎

  16. Teil B: Anforderungen und Beurteilung, Abschnitt I Niederspannung, S.27, Abb. 3-2. ↩︎

  17. Teil B: Anforderungen und Beurteilung, Abschnitt I Niederspannung, Kapitel 3. ↩︎

  18. Teil B: Anforderungen und Beurteilung, Abschnitt I Niederspannung, S.21, Abb. 2-2. ↩︎